Die Rostock Seawolves hatten vor diesem 19. Spieltag den Tabellenvierten, die MLP Academics Heidelberg zu Gast in der Wolfshöhle. Sie selbst starteten auf Platz 10. Zugleich war es der Start in die Rückrunde und dies hieß, es gab bereits ein Hinspiel gegen Heidelberg, auswärts. Dieses ging im November sehr eng zu und endete dann aber mit einem Sieg für Heidelberg (86:81).
In der Anfangsphase tasteten beide Teams sich ab und testeten auch, was die Schiedsrichter pfiffen und was nicht. Heidelberg versuchte von draußen zu punkten, Rostock setzte auf sog. „Points in the paint“, also Punkten aus der Zone und kämpfte sich durch die Verteidigung der Baden-Württemberger zum Korb. Dies führte dazu, dass die Wölfe früher die Teamfoulgrenze erreichten und damit die Gäste an die Freiwurflinie schickten. Zum Glück hatten die Gäste keine 100% Quote, Rostock blieb im Spiel und verteidigte weiter engagiert. So stand es 13:10 in der 7. Spielminute. Doch auch die Hausherren platzierten ein paar Dreier und so stand es verdient 23:19 nach dem ersten Viertel.
Im zweiten Viertel wollten die Gäste den Druck über eine frühe, enge Mann-Verteidigung aufbauen. Die One-on-one-Situationen, die dadurch entstanden, konnten die Spieler der Rostock Seawolves aber für sich entscheiden und trotzdem erfolgreich punkten. Bei 29:21 nahm der Headcoach der Heidelberger, Danny Jansson, dann eine Auszeit. Danach wurde die Verteidigung der Gäste nochmals umgestellt und die eigene Zone wieder tiefer verteidigt. Die Dreier der Gäste auf den Korb der Wölfe fielen nicht, und die Gäste setzten wieder auf Punkte unter dem Korb. Im folgenden Spielabschnitt wurde das Spiel wieder ausgeglichener und kostete auf beiden Seite viel Kraft aufgrund des hohen physischen Einsatzes. Bei 38:30 war die Teamfoulgrenze erreicht und die Gäste bekamen Freiwürfe. Dieses Mal fielen diese in den Korb. Auch ein Dreier fiel beim nächsten Angriff. Jetzt stand es nur noch 38:35. Nun mussten Punkte her für die Gastgeber, wollte man mit einem kleinen Abstand in die Halbzeitpause. Amaize traf an der Freiwurflinie, und er traf beim nächsten Angriff der Wölfe seinen dritten Dreier in diesem Spiel. Die Halle jubelte und freute sich kurze Zeit später über einen Halbzeitstand von 43:38.
Das Team vom Rostocker Headcoach Frasunkiewicz konnte die Führung im dritten Viertel halten. Die Hansestädter spielten extrem konzentriert und verteidigten jeden Ball mit 100% Einsatz. Es schien genau der Unterschied von sechs, sieben Punkten zu sein, mit dem die Rostock Seawolves die Führung behaupten konnten. JeQuan Lewis und Robin Amaize machten die wichtigen Punkte, doch das Team spielte gut zusammen und stand für einander ein. Jetzt galt es, diese gemeinsame Leistung bis zum Spielende zu halten. Mit 65:59 ging es in vierte Viertel.
Die Heidelberger Gäste fanden hier in den ersten drei Minuten gut in ihr Spiel und holten auf. Bei 70:71 wollte Rostock den Lauf der Gäste mit einer Auszeit stoppen. Doch gleich der folgende Angriff brachte keine Punkte. Wieder war es Amaize, der wichtige Punkten zum Anschluss machte. Nun folgte ein enger Schlagabtausch, der 4.454 Zuschauern eine extrem spannende Schlussphase bescherte. 3 Minuten vor dem Ende des Viertels konnte Rostock dann wieder die Führung übernehmen. Die Schlussminute war dann der Höhepunkt und an Spannung nicht mehr zu überbieten. 83:80 und Rostock war im Angriff. Schwartz wurde auf dem Weg zum Korb gefoult und traf nur den ersten Freiwurf. Heidelberg verwirft einen Dreier, die Wölfe sichern den Ball und werden gefoult. Nun steht Rostock an der Freiwurflinie und trifft beide Würfe. 40 Sekunden vor dem Abpfiff lässt der Headcoach der Seawolves das Team um einen Sieg im direkten Vergleich spielen. Klar, bei Hinspiel gab es eine Niederlage mit 5 Punkten Differenz, nun musste 6 Punkte-Plus her.
86:80 mit 27 Sekunden auf der Spieluhr. Nach der Heidelberger Auszeit foulten die Gäste und schickten die Seawolves erneut an die Linie… Die Punkte fielen, doch… es waren lange und hitzige 27 Sekunden. Auch Heidelberg bekam nochmal ein Foul und traf zweimal. Sechs Sekunden vor dem Pfiff ging dann der „Man of the Match“ nochmal an die Linie: Amaize traf die letzten zwei Punkte von insgesamt 32 unglaublichen Punkten in diesem Match, das dennoch vom ganzen Team gewonnen wurde. Am Ende stand es also 88:82 und der direkte Vergleich wurde neben den wichtigen Siegpunkten auch noch eingesackt. So gefällt uns der Start in die Rückrunde und ein verdienter 9 Platz in der Tabelle, der sich eine Spielbilanz von 9 Siegen und 8 Niederlagen mit Ludwigsburg (Platz 8) und Würzburg (Platz 7) teilt. Wir von der NEUEN ROSTOCKER drücken weiterhin die Daumen und träumen von den Playoffs, die am Ende der Hauptrunde von den Top 8 in der Liga ausgespielt werden. Let’s go Seawolves.