Die Gäste aus der Hauptstadt hatten es an diesem Mittwoch nicht weit. Ob dies ein Vorteil sein sollte, dass das Team von Alba Berlin nur gute zwei Std. Anfahrt hatte, sollte sich zeigen. Die Rostock Seawolves starteten von einem unglaublichen Tabellenplatz 6, nachdem sie zuletzt 6 Siege in 7 Spielen holen konnten. Alba Berlin brachte eine schlechtere Bilanz aufs Parkett und stand auf Tabellenplatz 15, doch die Motivation war hoch. Das Leistungstief der Hinrunde hatten sie zuletzt mit 4 Siegen endlich hinter sich gelassen und auch in dieser Partie wollten sie Punkte mit nach Hause nehmen. Zudem gingen die Wölfe geschwächt in die Partie, da in Würzburg ein paar Verletzungen Ausfälle nach sich zogen. So brach sich z. B. der Punktegarant Robin Amaize dort die Hand und scheidet ab jetzt für den Rest der Saison aus. Als der beste deutsche Punktesammler der Liga erzielte er in der bisherigen Spielzeit 14,7 Punkte pro Spiel. Gegen Heidelberg erzielte er zuletzt 32 Punkte. Er wird dem Team fehlen. Spannend war es, wie das Team die neuen Räume nutzen würde.
Ausverkaufte Halle. Die ersten 5 Minuten des Spiels gingen an das Team der Wölfe. Sie zeigten von der ersten Minute volle Konzentration und passten den Ball mit Schnelligkeit und Druck um die gegnerische Zone, um dann 3-Punktewürfe von draußen einzunetzen. Die Zuschauer waren begeistert, die Berliner Gäste schauten dem Ball hinterher. 15:9 stand es in der 7. Spielminute. Doch Alba fand nun ins Spiel und hatte erfolgreiche Antworten bei den folgenden Angriffen. So stand es 20:17 nach den ersten 10 Spielminuten.
Die Verteidigung der Albatrosse war zu Beginn des zweiten Viertels eng und das Pressing startete bereits in der eigenen Hälfte. Doch Rostock war nicht zu stoppen und brachte den Ball erfolgreich in die gegnerische Zone… und auch ins Netz. Zudem gelang es ihnen endlich auch die Rebounds zu gewinnen. Alba blieb dran und machten in der 13. Spielminute den Ausgleich. 22:22. Rostock nahm die Auszeit und kämpfte. Von nun an blieb es ein enger Schlagabtausch. Beeindruckt hat Sid-Marlon Theiß, der mit zwei spektakulären Dreiern in Folge den Ausgleich für die Seawolves einnetzte. Mit konstanter Coolness und gutem Aufbau hielt JeQuan Lewis das Spiel zusammen. Und auch er traf wichtige Dreier. Zum fulminanten Abschluss des Viertels sogar einen Buzzer-Beater, also einem Korb in der letzten Spielsekunde. Mit der bis hierhin höchsten Führung und dem auf jeden Fall verdienten Polster von 9 Punkten ging es in die Halbzeitpause bei einem Spielstand von 45:36.
Das Berliner Team von Headcoach Israel Gonzales kam gut aus der Pause zurück und erspielte sich innerhalb von 5 Minuten den Gleichstand zurück (49:49). Eine Auszeit vom Rostocker Headcoach Frasunkiewicz brachte eine neue Angriffsstrategie auf das Feld. Nun punktete JeQuan Lewis erneut. Dann gab es ein Foul auf dem Spielfeld und zwei technische an die Rostocker Bank bzw. den Trainer, der damit leider die Halle verlassen musste. Doch Alba verpatzte die folgenden Chancen an der Freiwurflinie vor der lauten Fanbase der Rostocker. Und das Wolfsrudel biss sich durch das Spiel. Die letzten zwei Spielminuten dieses Viertels kassierten sie zu viele Fouls und Alba machte Punkte. Es ging mit 56:59 in die letzten 10 Minuten.
Jetzt versuchte Sid-Marlon Theis an seine drei Dreier aus der ersten Halbzeit anzuknüpfen, doch leider klebte Albas Verteidigung an ihm und diesmal fielen die drei schwierigen Würfe, die er nahm, nicht. Rostock bekam nun viele Fouls und der Gegner keine. Die Stimmung auf dem Feld war jetzt aufgeheizt. 56:61, 34. Spielminute und auch der Rostocker Spielführer, JeQuan Lewis, traf nicht. Alba hatte viele Chancen, doch nutzte sie zum Glück nicht gut und so blieb der Rückstand mit 5 Punkten überschaubar. Alba traf dann nach einer Auszeit der Rostocker doch wieder und machte die Schlussminuten extrem spannend. 4.850 Zuschauer fieberten mit. Die Gastgeber waren nervös, verloren unnötig den Ball und gewannen ihn wieder. Doch gekämpft wurde bis zum Schluss. In den letzten 2 Spielminuten hatte Alba dann 8 Punkte Vorsprung. Möglich, aber schwierig wurde es jetzt den Sieg noch zu holen. Und dann fiel bei den Hauptstädtern noch ein Dreier. 66:75 und 1:16 auf der Uhr. War das die Spielentscheidung? „Not in my house“ sagten die Wölfe und Osborne dunkte, Lewis holte sich einen Steal und legte den Ball in den Korb von Alba. 70:75. Es wurde eine lange Schlussphase. Beide Teams foulten sofort und schickten die Spieler an die Freiwurflinie. Alba traf nun sicher und gewann die Partie schlussendlich mit 71:78 gegen die personell geschwächten Rostocker. Doch eine Sache hat dann doch noch geklappt. Den direkten Vergleich, also den Korbvergleich aus dem Duellen untereinander, gewannen die Rostocker. Dies kann am Ende der Saison u. U. noch wichtig werden, falls beide Teams vor den Play-off Punktgleichstand hätten. Denn im Hinspiel an Silvester, gewannen die Wölfe mit 96:85.
Wir sagen, Kopf hoch und zurück in die Spur, wir drücken euch weiterhin die Daumen! Eure Neue Rostocker.