Noch nie haben die Rostock Seawolves gegen den FC Bayern Basketball gewinnen können. Die Bayern starteten auf Tabellenplatz 3 in die Partie, die Rostocker von Tabellenplatz 12. Heute war die Stadthalle Rostock ausverkauft. 4.800 Zuschauer kamen, um den Wölfen die Daumen zu drücken und hier ein kleines vorweihnachtliches Wunder möglich zu machen. Der Support und die Lautstärke in der Halle waren schon vor Spielbeginn gigantisch.
Im ersten Viertel begann die Starting Five energiegeladen und überwiegend konzentriert. Schwartz zeigte mit zwei eingenetzten Dreiern zu Beginn gleich an, dass er gut drauf war und die Wölfe sich hier nicht vom mehrfachen deutschen Meister die Butter vom Brot nehmen lassen würden. Amaize musste erst ins Spiel finden und verlegte sichere Korbleger. Die Nervosität war zu spüren. Doch Rostock verteidigte mit hoher Präsenz und war unter dem eigenen Korb hellwach. Das Ergebnis nach dem ersten Viertel hatte sich das Team von Headcoach Fransunkiewicz verdient erarbeitet. 19:14.
Genau hier knüpfte das Team an und spielte einfach in dieser Manier weiter. Bis zum Spielstand von 27:17 erarbeiteten sich die Wölfe Oberwasser. Doch das Team von Gordon Herbert, dem Headcoach der Bayern und dem Weltmeistertrainer des Nationalteams, hielt nun dagegen und kam nun auch in ihr Spiel. Sie nutzten die Fehler der Rostocker nun besser, um Punkte zu machen und zogen in der 15. Spielminute nach einem 11:0 Lauf an den Hansestädtern vorbei. 1:15 Min vor der Halbzeitpause erzielten die Rostock Seawolves dann wieder den Gleichstand mit 36:36. Es blieb eng und extrem spannend. Die Wölfe behielten die Nerven, zogen noch ein wichtiges Foul und gingen mit zwei Punkten Vorsprung in die Halbzeitpause. 40:38.
Ein Krimi auf Augenhöhe entwickelte sich nun im dritten Viertel. Die Bayern spielten auf drei Punktetreffer von draußen. Und trafen. Die Rostocker antworteten konzentriert und ebenfalls bei jedem Angriff erfolgreich, aber mit 2-Punkte-Treffern. Logisch, dass die Münchner sich etwas absetzen konnten. Die Auszeit in der 26. Spielminute bei 48:56 sollte es richten. Wie schon in der ersten Spielhälfte übernahmen Bryce Hamilton, mit 25 Punkten der Topscorer der Partie, und D’Shawn Schwartz weiterhin die Verantwortung und platzierten wichtige Antworten auf die Angriffe der Bayern. Sie spielten die Gastgeber vor weiter lautstarkem Publikum auf 2 Körbe heran. Leider spielten die Gäste dann clever ein paar Fouls heraus und zogen wieder mit 53:64 davon. In dieser Spielphase spielte Bayern seine internationale Erfahrung aus und Rostock blieb nur eines: weiterzuspielen, alle Kraft zusammen zu nehmen und zu kämpfen. 55:66 stand es nach diesem Viertel.
Im vierten und letzten Viertel der Partie spielten die Bayern dann die tiefere und bessere Bank aus. Die Wölfe zeigten noch Kampfeswillen, waren aber einfach konditionell schwächer als die Bayern. So ließen sie bei zu vielen Angriffen im vierten Viertel Punkte liegen und kassierten dazu noch zu viele Fouls, weil sie inzwischen zu langsam waren. 3 Minuten vor Schluss stand es dann 64:80 und der Vorsprung der Gäste war nicht mehr aufzuholen.
Die Bayern spielten entspannt zu Ende, die Wölfe bissen sich durch bis zum Schluss und so endete die Partie mit 70:80.
Das Ergebnis war jetzt mit Blick auf die Spielbilanz dieser beiden Teams nicht überraschend, aber belegte den Unterschied zwischen den Top 5 Teams der BBL und dem Mittelfeld der Liga mit einem deutlich geringeren Etat, anderer Spielerqualität und ohne Spielminuten im internationalen Turnieren. Ein Weihnachtsgeschenk wäre schön gewesen, aber nun wünschen wir uns das einfach für den 2. Weihnachtsfeiertag, wenn die Rostock Seawolves die Veolia Towers Hamburg am 26.12.24 im nächsten Heimspiel empfangen. Dazwischen gibt es noch ein Auswärtsspiel in Braunschweig am 21.12.24. Wir wünschen uns zwei Siege. Let’s go Seawolves.